Vor nicht allzu langer Zeit, pflegte man in Prenzlauer Berg, der angesagte Stadtteil Berlins, sein Frühstück in einer den zahlreichen Kaffees zu sich zu nehmen. Dies war üblicherweise bis in den frühen Nachmittagstunden, ja manchmal sogar bis um 17 Uhr, möglich. Ein Segen für alle Langschläfer und Spätaufsteher. Dann kam der Brunch, eine Wortkreuzung aus Frühstück (engl. breakfast) und Mittagessen (engl. lunch), und es wurde alles anders. Man hatte nun nicht mehr die Qual der Wahl bei der Entscheidung über die Zutaten seines Frühstücks. Möchte man denn lieber ein Käsefrühstück oder ein Obstfrühstück oder doch lieber das klassische Sektfrühstück? Diese Fragestellung war nun passé. Der Brunch und sein typisches Buffet löst jegliche existentielle Frage bezüglich der morgendlichen Mahlzeit des urbanen Menschen. Welch’ ein Segen! Fortan wütete die „Brunchitis“ in Prenzlauer Berg. Frühstück war „out“, Brunch war „in“ und um der Leidenschaft der Berliner für den Brunch entgegenzukommen, schossen weitere Brunch-Tempel wie Pilze aus dem Boden des Prenzlauer Berg. Doch wie können diese mit den alteingesessenen Brunch-Lokale konkurrieren, beziehungsweise Brunchhungrige zu sich locken? Eine neue Strategie musste her! Diese macht sich an einem der unlängst eröffneten Kaffees mit folgendem Schild bemerkbar: „Breakfast und Lunch, aber kein Brunch“.
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